Rettungshund dank guter Charaktereigenschaften
Als Beschäftigung kann mit nahezu jedem Hund eine entsprechende Gebrauchshundeausbildung absolviert werden. Geht es aber darum, dass der Hund in realen Einsätzen aufgeboten wird, so scheiden viele Rassen und viele Hunde im Vorhinein aus. Neben der körperlichen Eignung sind Arbeitswille, Kooperationsbereitschaft und Hartnäckigkeit wohl die wichtigsten Eigenschaften, die ein Diensthund mitbringen muss. In fast allen Disziplinen dürfen die Hunde auch nicht schreckhaft sein.
Deshalb werden Rettungshunde auf höchstem Niveau ausgebildet, um professionell bestmöglich Verunglückten oder verloren gegangenen Menschen zu helfen. Gegenüber technischen Ortungsgeräten ist der Hund klar im Vorteil: Dank seines ausgezeichneten Geruchssinns mit etwa 250 Millionen Riechrezeptoren und der Fähigkeit des räumlichen Riechens ist er prädestiniert für diese Aufgaben. Zusammen mit seinem Rettungshundeführer bildet er ein Rettungshundeteam. Bei größeren Einsätzen bilden mehrere Teams einen Rettungshundezug (Rettungshundestaffel).
Rettungshunde
Voraussetzungen für die Ausbildung
- ausgeprägter Arbeitswille
- hohe Kooperationsbereitschaft
- Hartnäckigkeit bei der Arbeit
- wesensfest und nicht schreckhaft
- In den meisten Disziplinen müssen Hunde gemeinsam arbeiten können, deshalb ist eine Verträglichkeit mit Artgenossen erforderlich.
- Sozialisierung gegenüber Menschen, da er Opfer und Rettungsmannschaften nicht belästigen oder gefährden darf
Unter Hartnäckigkeit versteht man zum Beispiel, dass sich der Hund bei der Suche nicht ablenken lässt. Außerdem darf er sich vor Dornen, dichtem Gestrüpp, Felsen oder Leitern nicht fürchten. Oft müssen bei Lawinensuchen zuerst Sicherheitssprengungen durchgeführt werden, auch das darf den Hund nicht von der Suche ablenken.
Je besser ein Hund in dieses Profil passt, desto einfacher ist die Ausbildung. Auch wenn nicht alle Kriterien erfüllt sind, ist diese möglich, erfordert aber u.U. mehr Aufwand und Geduld. Das ideale Alter für den Ausbildungsstart sind ca. 8 Wochen, doch auch ältere Tiere können Rettungshunde werden.
Rettungshunde
Häufige Problemfelder bei der Ausbildung
- Hund zeigt nicht zuverlässig an (verlässt das Opfer).
- Hund reviert nicht (lässt sich nicht lenken).
- Hund belästigt das Opfer bzw. zeigt nicht mehr an, wenn sich das Opfer ungewohnt verhält.
Lösung: Problemanalyse und Training durch uns
Unsere erfolgreiche Philosophie: Revieren und die Anzeige gesondert auszubilden. Beides muss perfekt beherrscht werden, bevor es zusammengeführt wird. Die Basis ist eine klare und konsequente Erziehung und eine freudige, hochmotivierte Unterordnung.
Der Hund soll in der Flächensuche niemals das Opfer verbellen. Das führt zu vielen Problemen: Hunde belästigen das Opfer. Hunde verlassen das Opfer, wenn dieses beispielsweise Angst zeigt. Deshalb soll der Hund durch Bellen in Richtung seines Hundeführers diesen zu sich heranrufen und den Vermissten dabei ignorieren.
Ausbildung für Rettungshunde
Wenn der Hund gut erzogen ist, ein gutes Gehorsam aufweist und alle nötigen Wesenszüge mitbringt, kann mit der eigentlichen Ausbildung begonnen werden. Das Revieren und Anzeigen erlernt der Hund über Beutespiel oder Futter. Ein Personenspürhund lernt stattdessen das Differenzieren einzelner Menschengerüche, ebenfalls über die Motivatoren Futter oder Beute. Dauer der Ausbildung sind ca. zwei bis drei Jahre.
Lawinenhund
Der Lawinenhund muss besonders in körperlicher Hinsicht geeignet sein. Er soll nicht zu schwer oder zu klein sein, damit er nicht zu tief im Schnee versinkt. Dazu braucht er eine gute Unterwolle, damit er nicht friert. Sein Fell darf weiters nicht zum Verklumpen mit Schnee neigen. Der Rettungshundeführer muss in der Lage sein, auf Skiern den Hund auf dem Rücken zu transportieren. Ebenso brauchen Rettungshund und Hundeführer eine gute Kondition. Es kommt vor, dass die Unfallstelle nur mit Tourenski erreichbar ist, dann muss der Hund nach längerem Aufstieg immer noch in der Lage sein eine längere Zeit intensiv zu suchen.
Flächensuchhund, Gebirgsflächensuchhund
Die Flächensuche ähnelt der Lawinensuche in weiten Teilen. Die Hunde selbst haben weniger Einschränkungen in körperliche Hinsicht, dafür ist die Anzeige etwas schwieriger. Während der Lawinenhund am Fundort graben muss, um anzuzeigen, muss der Flächenhund beim Opfer bleiben und anfangen zu bellen, um seinen Hundeführer heranzurufen. Der Hund darf sich dabei vom Opfer nicht beeinflussen lassen und er darf dieses auch nicht belästigen. Eine Alternative zum Verbellen ist das Bringseln. Ein Bringsel ist ein Gegenstand, mit dem ein Suchhund seinem Hundeführer mitteilt, dass er etwas gefunden hat. Der Hund trägt ihn dann im Fang.
Personenspürhund
Der Personenspürhund verfolgt den individuellen Geruch eines einzelnen Menschen. Das kann eine sehr wertvolle Hilfe sein, wenn beispielsweise ein Fahrzeug einer vermissten Person auf einem Parkplatz gefunden wird. Dann versucht der Personenspürhund vom Auto weg die Spur des Vermissten aufzunehmen und zu verfolgen. Hier wird im Wesentlichen unterteilt in ID-Tracking und Mantrailing. Diese Suchformen sind die anspruchsvollste Art der Suchhundeausbildung.
Tümmersuchhund
Der Trümmerhund kommt bei der Suche nach Personen unter Trümmern nach Gebäudeeinstürzen, Erdbeben usw. zum Einsatz. Der Hund muss auch auf größere Entfernung besonders lenkbar sein, da der Hundeführer oft nicht in den Gefahrenbereich gehen kann.
Leichenspürhund
Die Suche nach Leichen ist eine Arbeit, die meist belastend für die Rettungsmannschaft ist. Die Hunde werden vielfach auf Booten eingesetzt, um nach Wasserleichen zu suchen.